Kampf gegen die Kirschessigfliege
Ökologie, Umwelt- und Naturschutz wird in allen Medien und Unternehmen groß geschrieben. Es scheint nichts Wichtigeres zu geben. Vor allem bei den Lebensmitteln schauen wir Deutschen ganz genau aufs Etikett. Und dann muss das passieren: eine kleine millimetergroße Kirschessigfliege aus Fernost, genannt Drosophila suzukii, schien die Ernten der rotbeerigen Früchte völlig zu zerstören. Ein kleiner Stich in die Beerenhaut reicht aus, um dort Nachkommen hineinzusetzen und die Beere faulen zu lassen. Zurück bleibt ein Haufen nach Essig riechender Beerenmatsch – ungenießbar.
Diese Tiere breiten sich durch ihre enorm schnelle Vermehrung rasant aus. Und was machen wir?
Wir fühlen uns hilflos und greifen zur gefühlten einzigen Rettung – der Chemiekeule. Ohne Skrupel, ob nicht auch andere Tiere wie Bienen und Schmetterlinge an der eingesetzten Chemie zugrunde gehen werden?
Nein, wir nicht!
Über unseren erfolgreichen Kampf gegen die Kirschessigfliege wurde in der Tageszeitung Heilbronner Stimme berichtet. Daraufhin kam das SWR Landesschau Baden-Württemberg Team auf uns zu und erstellte einen Radiobericht sowie einen TV-Beitrag. Dieser breitete sich rasant durch alle Regionen aus, so dass wir nun über unsere erfolgreiche Bekämpfung auf der BIOFACH 2015, Weltleitmesse für Bio-Lebensmittel vom 11. – 14.02.2015 im Messezentrum Nürnberg, einen Vortrag halten dürfen. Wir möchten unser Wissen teilen und somit einen Teil dazu beitragen, unsere schöne Welt gesund und vielfältig zu bewahren.
Jedoch ist der Feldzug des Ritters manchmal einsam und mühselig. Denn die Chemieunternehmen haben wohl etwas gegen unsere Methode – wie mag es auch anders sein – und auch manch ein Kollege fühlt sich durch unsere Berichterstattung auf den Winzerfuß getreten. Wir möchten klar stellen, dass wir wahrlich niemanden bloßstellen, sondern nur dazu beitragen wollen, dass sich unsere und die Schweizer Idee verbreitet und wir gemeinsam gegen diesen Schädling und für unsere Umwelt stehen können. Denn nur gemeinsam schaffen wir es, dass viele landwirtschaftliche Betriebe (auch die Bienenzüchter) in Zukunft überleben und wir diese Vielfalt an rotfruchtigen Beeren wahren und bezahlen können.
Bericht aus der LANDESSCHAU BADEN-WÜRTTEMBERG – Oktober 2014
Sie haben die volle Berichterstattung verpasst?
Hier können Sie alles noch mal ganz genau nachlesen und nachhören. Oder den Artikel der Heilbronner Stimme downloaden.