Zu trocken?

Zu trocken?
27. Oktober 2015 Jasmin Schwarz

Was für ein Sommer.
Was für ein Herbst.

 

Dass beides so gut harmoniert, hätten wir selbst nicht gedacht.
Obwohl es an die Schmerzgrenze reichend zu heiß und zu trocken war, haben wir uns entschlossen nicht zu bewässern. Ein hohes Risiko in den Augen manch eines Kollegen und manch eines Kunden. Doch in manchen Dingen sollte man nicht nur Gottvertrauen haben, sondern sich auch zusätzliches Wissen aus dem Reich der Botanik aneignen.

 

Weinberg

 

Weinreben sind von Grund auf Tiefwurzelgewächse. Sie reichen bis zu 20 Meter weit ins Erdreich. Wenn von oben nichts kommt, gräbt sich der Weinstock immer weiter in die Tiefe und sucht selbstständig nach Nahrung. Das beschert zum einen feste Verwurzelung und dauerhafte Selbstversorgung der Weinrebe, zum anderen einen kräftigen Geschmack durch mineralhaltigere Bodenschichten im Erdreich. Bei den diesjährigen Temperaturen wäre jegliche Bewässerung nur ein Tropfen auf den heißen Stein gewesen, der sich im wahrsten Sinne des Wortes schnell verdampft hätte. Bis dieser Tropfen an die Wurzel gelangt wäre, wäre er für kurzwurzelige Pflanzen verbraucht worden. Warum also all die Mühen und verschwendete Ressourcen?

Auch wenn so manch einer an diese Theorie nicht glaubt, uns selbst ist noch nie ein vertrockneter Weinstock unter die Augen gekommen. Hier können wir also getrost darauf Vertrauen, dass der Herrgott in seiner Schöpfungsgeschichte wohl alles richtig gemacht hat.